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Punktspiele 2005/2006



Sachsenliga

SV Motor Hainichen I - SC Hoyerswerda 4,5 : 3,5

Verein Punkte Wert
01. SC Leipzig-Gohlis II 16 : 02 49,5
02. SC Hoyerswerda 13 : 05 45,0
03. SV Motor Hainichen 10 : 08 37,5
04. SC Leipzig-Gohlis III 09 : 09 37,0
05. VfB Schach Leipzig 09 : 09 34,0
06. Dresdner SC II 09 : 09 33,5
07. Chemnitzer SC Aufbau 08 : 10 33,5
08. USG Chemnitz II 07 : 11 33,0
09. BSW Lok Dresden 06 : 12 31,0
10. SV Görlitz 1990 03 : 15 26,0

Name DWZ %
Werl,Ralf-Dieter 1812 69
Uhlemann,Marek 2150 67
Friedrich,Jan 2123 63
Jurs,Daniel 1920 63
Ranft,Steffen 2113 56
Schluttig,Peter 1872 50
Molzahn,Norbert 1956 39
Gehmlich,Marcel 2203 31

Sechs Freunde müsst ihr sein!

(von Marek Uhlemann)

Man findet sie überall: in der Politik, der Wirtschaft, dem Fernsehen - die Fußballmetapher. Warum sollte ich also für diesen Schachbericht auf sie verzichten? Eben, undenkbar!

Unsere Chancen waren im Vorfeld etwa so hoch einzuschätzen, wie ein Sieg der zweiten Garnitur von, na sagen wir, Arminia Bielefeld gegen Bayern München.

In der Realität kommt es natürlich immer mal wieder zu solchen Überraschungen, das ist uns als Fußballkennern klar - aber zu sechst gegen den Tabellenzweiten Hoyerswerda, der mit einem Sieg noch eine theoretische Aufstiegschance hatte?! Das würde schwer werden... Da Marcel und Peter (sowie El schon seit längerem) fehlten und uns der Ersatz ausging, traten wir ohne die Bretter eins und fünf, aber auch ohne Angst an. Eine Niederlage wäre das Normalste der Welt gewesen ...

Aber zu Beginn wehrten wir uns noch nach Kräften. Ich hatte eine bequeme Stellung gegen Günther Jahnel erreicht und auch Jan stand mit Schwarz schnell auf Ausgleich. Bei Steffen konnte man die Caro-Kann-Position wieder mal nur mit elektronischer Hilfe (die uns während des Spiels ausdrücklich nicht zur Verfügung stand!!!) einschätzen. Norbert verfügte auch über eine gut spielbare Stellung, während Daniel mit Schwarz auf dem Brett und der Uhr etwas unter Druck geriet. Ralf-Dieter schob dafür ruhig seine Bauern nach vorn. Wir waren also noch im Geschäft - aber wie schnell können ein, zwei Partien kippen?! Und mit dem 0:2-Rucksack standen wir ja bereits (Vorsicht: 2. Fußballmetapher) vor dem Anpfiff am Abgrund.

Wie erhofft, konnte RD nach etwa 3 Stunden das 1:2 markieren. Dieser Punkt war gegen Partieende nur einmal kurz gefährdet, aber ansonsten agierte Ralf schnörkellos und gut. Nicht im Mannschaftssinne war jedoch das nächste Partieresultat: Daniel brach unter dem Zeit- und Stellungsdruck zusammen und bescherte uns das nach Abgrund riechende 1:3. Bei mir wurde es währenddessen kompliziert. Mein Gegner hatte für 20 Züge nur noch 10 bis 15 Minuten. Um etwas Gehalt in die Stellung zu bringen, opferte ich riskant einen Bauern und konnte ihn so zumindest zum Nachdenken zwingen. Steffen bog langsam auf die Siegerstraße ein und Jan gewann nach einem gegnerischen Einsteller einen Bauern und wickelte ins Leichtfigurenendspiel ab. Norbert hatte seine Stellung leider nicht zum besten behandelt und kam materiell in Nachteil (2 Bauern).

Im 38. Zug überschritt mein Gegner in dann bereits verlorener Position die Zeit - eine vorher sich anbietende Zugfolge hätte ihm jedoch aussichtsreiches Spiel versprochen. Aber die Uhr tickte erbarmungslos herunter: 2:3!

Kurz darauf konnte auch Steffen den Punkt einfahren, was erfreulich war, da wir nicht während des gesamten Matches damit gerechnet hatten - aber so kennen wir Steffens Partien: verworren, unklar und auf einmal gewinnt einer der beiden Kontrahenten.

Nach 4 Stunden hatten wir also den Nachteil egalisiert und konnten uns wegen des 3:3-Zwischenstandes mental selbst feiern. Aber das war natürlich nicht unser Ziel, schließlich waren noch 2 Punkte zu vergeben ... und es sah gut aus. Jan hatte ein gewonnenes Läuferendspiel (gleichfarbig) mit Mehrbauer auf dem Brett und Norbert konnte den Gegner auch wegen seiner aktiven Figuren einschnüren und das Minusmaterial vergessen machen. Aber Jan und technische Endspiele und Norbert und dynamische Endspiele ... ungute Erinnerungen befielen uns. Es konnte noch viel passieren ... Tat es aber nicht! Vielleicht etwas umständlich, aber sicher verwertete Jan letztlich seinen Vorteil und münzte die konzentrierte Leistung verdient in einen Sieg um: 4:3 für uns! Inzwischen war jedem klar, Hoyerswerda würde nicht aufsteigen wir hätten uns zu sechst mehr als achtbar geschlagen.

Norbert lehnte gegen Partieende sogar noch ein Remisangebot ab und spielte auf Sieg. Schließlich musste er sich aber in die Punkteteilung fügen, was auch okay war, da wir damit tatsächlich 4,5 Zähler gesammelt hatten. Wahnsinn!

Unter der Hand überlegen wir nun bereits, mit sechs Spielern die kommende Saison zu bestreiten - aber ich glaube, bittere Rückschläge würden dann nicht lange auf sich warten lassen.

Mit 10:8 Mannschaftspunkten und dem Bronzerang in der Sachsenliga können wir hoch zufrieden sein, hatten wir am vorletzten Spieltag doch noch ein Abstiegsendspiel gegen den VfB Leipzig zu bestreiten. Nach dieser turbulenten Saison kommen die freien Monate wie gerufen - zum Kraft sammeln und um zu klären, welche sechs Akteure im ersten Saisonspiel Ende September auflaufen ...


2. Bezirksklasse, Staffel A

TSV IFA Chemnitz IV - SV Motor Hainichen II 7 : 1

Verein Punkte Wert
01. IFA Chemnitz IV 14 : 04 43,5
02. Gr.-W. Niederwiesa II 13 : 05 44,5
03. VfA Rochlitzer Berg 13 : 05 30,0
04. TV Grüna 12 : 06 41,5
05. SV Motor Hainichen II 10 : 08 33,0
06. USG Chemnitz V 07 : 11 29,5
07. CSC Aufbau V 06 : 12 34,5
08. IFA Chemnitz V 06 : 12 32,5
09. SV Eiche Reichenbrand III 05 : 13 31,0
10. SG Neukirchen III 04 : 14 29,0

Name DWZ %
Enge,Olaf 1706 83
Wiesner,Michael 1263 75
Krabbe,Wolf-Dieter 1604 63
Rausch,Thomas 1513 60
Rohrbeck,Christian 1323 50
Schlegel,Helmut 1356 43
Kunze,Manfred 1616 39
Richter,Hans-Peter 1340 31

Erfolgreiche Saison für Hainichener Denksportler

- Bronze in der Sachsenliga - Hainichen II ersatzgeschwächt Fünfter -

Die Denksportler des SV Motor Hainichen können auf eine positive Saison 2005/06 zurück blicken.

Die erste Männermannschaft erreichte mit 10:8 Mannschaftspunkten Rang drei unter zehn Teams und stellte mit Bronze im fünften Jahr in der Sachsenliga einen neuen Rekord auf.

Herausragend waren dabei insbesondere der 7:1-Kantersieg gegen Görlitz sowie der 4,5:3,5-Erfolg mit sechs Spielern gegen den hohen Favoriten Hoyerswerda.

Die fleißigsten Punktesammler für Hainichen waren mit mehr als 60 Prozent Ralf-Dieter Werl (Ersatz), Marek Uhlemann (Brett 2), Jan Friedrich (Brett 3) und Daniel Juhrs (Brett 7). Mit zirka 50 Prozent der möglichen Punkte lagen Steffen Ranft (Brett 4), Peter Schluttig (Brett 8) und Olaf Enge (Ersatz) im Bereich ihrer Erwartungen. Einen schweren Stand hatten hingegen Marcel Gehmlich (Brett 1), Christian Elliger (Brett 5) und Norbert Molzahn (Brett 6).

Nach dem Aufstieg des übermächtigen SC Leipzig-Gohlis II in die Oberliga und dem Hinzukommen der ausgeglichen besetzten Teams Grün-Weiß Dresden und Wilkau-Haßlau wird die Sachsenliga in der kommenden Saison noch spannender. Die Gellertstädter können gegen jedes dieser Teams gewinnen wie auch unterliegen. Daher liegt das Hauptaugenmerk zunächst auch erst mal auf der Verhinderung des Abstiegs, wie Mannschaftsleiter Steffen Ranft zu Protokoll gibt.

Dieses Ziel ist für Hainichen II ungeeignet, denn der Kreisvertreter spielt bereits in der zweiten Bezirksklasse, der untersten Liga im Schach.

Diese Saison wurde der Aufstieg mit 10:8 Mannschaftspunkten deutlich verpasst, was größtenteils daran lag, dass Hainichen II häufig Spieler als Ersatz für das erste Team abstellen musste. Dadurch kam es zu sagenhaften acht kampflosen Partieverlusten in der vergangenen Saison.

Die Säulen der Mannschaft waren Olaf Enge (Brett 2), Wolf-Dieter Krabbe (Brett 3), Dirk Hoffmann (Ersatz), Thomas Rausch (Brett 5) und Jugendspieler Michael Wiesner (Ersatz). Im Rahmen ihrer Möglichkeiten oder leicht darunter agierten Jugendspieler Christian Rohrbeck (Brett 6), Manfred Kunze (Brett 4), Manja Rausch (Brett 8), André Bassala (Ersatz), Helmut Schlegel (Ersatz) und Hans-Peter Richter (Brett 7).

Ralf-Dieter Werl, das etatmäßige Spitzenbrett, kam in keiner der neun Runden zum Einsatz, da er stets in der ersten Mannschaft benötigt wurde.

Wenn es Hainichen II in der im September beginnenden Spielzeit vergönnt ist, häufig in Bestbesetzung anzutreten, dann muss der Aufstieg in die erste Bezirksklasse das Ziel der Gellertstädter sein.

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